März 2025, Im Rahmen eines Interviews hat mir Yasemin Tulay aus Berlin einige Fragen zu meiner Arbeit mit den Gongs und zu meinen persönlichen Betrachtungen gestellt.
Nachfolgend meine Antworten:

 

Was hat dich ursprünglich dazu inspiriert, dich mit dem Gong und der Klangarbeit zu beschäftigen?

Ich habe vor über 30 Jahren begonnen Yoga zu praktizieren. Ich habe Interesse an vielen, was nicht zu sehen und dennoch oder gerade deshalb existend ist. Ich halte Ausschau nach dem Echten, das was nicht vordergründig probagiert wird. Dieser Weg führte mich fast zwangsläufig dazu Klang und Schwingungen erfahren zu wollen. Für mich war es zunächst Tanz, Bewegung im Außen und mündete dann zur weniger offensichtlichen Bewegung im Inneren. Vom Bewegt sein zum Berührt werden.
Meine erste Erfahrung mit dem Gong vor nunmehr bald 20 Jahren war allerdings eher traumatischer Natur. Offen und neugierig fand ich mich wieder in einer GongMeditation, die ich in ihrer Klangqualität als höchst übergriffig empfand, als all das, was Klang für mich in meiner Zukunft nicht sein sollte.
Zu meinem Glück blieb es nicht bei dieser Erfahrung und die Lebensereignisse zeigten mir feinere,liebevollere, vielleicht könnte man auch sagen, weiblichere Wege auf mit GongKlängen zu sein.

 

Was war dein erster eigener Gong, und wie hast du ihn ausgewählt?

Mein erster eigenen Gong war ein Symphonischer Paiste 32“. Den habe ich mir damals brav zugelegt, weil es hieß, damit müsse man starten. Und wie viele andere, die beginnen sich mit einem Thema zu beschäftigen, folgt man „Experten-Empfehlungen“.
Das wurde dann auch ein Thema, das ich im GongSpielen ziemlich schnell verstanden habe: „Werde dein eigenere Experte!“. Alle Empfehlungen sind nur Meinungen anderer Menschen. Die meisten haben mit mir gar nichts zu tun.
Heute weiss ich, dass jeder Gong von guter Qualität geeignet ist mit dem Spielen zu beginnen. Und erst beim Spielen kann ich ein Gefühl für Klangqualität, seine Wirkungen und für unterschiedliche Gongs entwickeln. Die eigene souveräne Entscheidung für den eigenen Gong entsteht aus dem Spielen selbst heraus und daraus seinen eigenen Empfindungen Vertrauen zu schenken.
Abgesehen davon steht Paiste für hervorragende deutsche Handwerkskunst und die Gongs aus dieser Manufaktur kann ich aus meiner jahrelangen Erfahrung uneingeschränkt empfehlen. Daher stelle ich meinen Schülern und Workshopteilnehmern meine eigenen Paiste Gongs zur Verfügung, so dass sie von Anfang an die Unterschiedlichkeiten der Gongs buchstäblich am eigenen Leib erfahren.

 

Was würdest du jemandem raten, der gerade erst anfängt, sich mit dem Gong und der Klangarbeit zu beschäftigen?

Das Erkunden des Klangs, seiner Wirkungen auf Seele, Geist und Körper ist ein intimer Prozess. Ein sich sich selbst Zuwenden und Erfahren. Dieser Prozess ist lebendig, macht Freude und ist dauerhaft. Irgend wann entsteht vielleicht der Wunsch diese Erahrungen auch mit anderen zu teilen oder anderen Menschen anzubieten. Das gelingt leichter und souveräner, umso mehr ich mich selbst im Klang verorten kann. Meine Empfehlung wäre also sich ganz unspektakulär in Klangerfahrungen auszuprobieren und sich selbst viel Zeit für das Hineinwachsen geben.

 

Du arbeitest im Adelhaus vorwiegend mit dem bekannten Gong-Hersteller Paiste und bist hier auch als Handels-Partnerin in Berlin/Brandenburg mit deinem Showroom gelistet. Hast du einen Lieblings-Gong?

Ich bin in der schönen Situtation immer von hochwertigen Paiste Gongs umgeben zu sein. Seien es Symphonische Gongs verschiedener Größen, Planetengongs, Bronzegongs oder Sound Creation Gongs. Mein Lieblingsgong ist dabei immer der, den ich gerade spiele. Bislang habe ich mich immer aufs Neue und augenblicklich in die Klänge des Gongs verliebt, auf den ich mich gerade einlasse. Zugegebener Maßen zieht es mich ein wenig mehr zu den größeren Gongs.

 

Viele unserer Studierenden fragen uns nach Tipps, wie sie einen Gong auswählen oder eine Gong-Familie gründen können. Was wäre dein Rat?

Mein Rat wäre, sich mit den Tiefen der Gongklänge zu beschäftigen. Diese zu spielen wo immer es möglich ist, sich ganz natürlich im Innersten berühren zu lassen vom Charakter der verschiedenen Gongs.
In meinen Workshops haben die Teilnehmer die Möglichkeit, die verschiedensten Gongs kennenzulernen. Ohne Druck und ganz von alleine entsteht so die Entscheidung für den einen oder anderen Gong. Diese Entscheidungen wachsen aus dem Herzen, nicht aus rationaler Abwägung. Aus der Erfahrung heraus, sich besonders wohl oder angesprochen zu fühlen von einem Gong, kommt das sichere Gefühl oder Wissen, dass man mit diesem Gong mehr spielen möchte. So ist ein natürlicher Anfang gemacht.

 

Wie siehst du die Rolle von Klang und Frequenz in der modernen Wellness- und Heilpraxis?

Das Wissen um den Aufbau des Universums aus Frequenzen, Klängen, Schwingungen und Möglichkeiten ist ururalt. Unsere Geschichtsbücher berichten darüber nicht. In dieser Zeit, in der wir uns jetzt befinden, wird dieses Wissen wieder entdeckt. Wir stehen am Anfang dieser Wiederentdeckung und damit wird die Bedeuteung zunehmen, weil Klang wirkt.

 

Seit 2016 bietest du im Adelhaus Gong-Trainings und Workshops an. Wie hat das Adelhaus dich gefunden?

Mein verstorbenen Mann Tomas Adel hat diesen Hof in unser Leben geholt, geführt vom Wunsch, die Stadt zu verlassen und in weitläufiger Natur einen Ort für Inspiration und Lebensfreude zu kreieren. Gemeinsam haben wir das Adelhaus zu diesem wunderschönen Platz gemacht, der er heute ist.

 

Welche Projekte oder Visionen hast du für die Zukunft deiner Arbeit mit dem Gong und dem Adelhaus?

Nach dem plötzlichen Tod meines Mannes in 2022 ist für mich kein Stein auf dem anderen geblieben. Aus einer schweren nachfolgenden Krise ist eine noch tiefere Qualität meiner Klangarbeit entstanden, die ich in Einzel- und Gruppenworkshops anbiete und in Kunstprojekten zum Ausdruck bringe. Kürzlich habe ich zum Beispiel mit der Künstlerin Athena Vida eine energiereiche Performation in der Heilig-Kreuz-Kirche in Berlin kreiert. Weitere folgen.
Jährlich im Herbst biete ich meine GongAusbildung an – Der Weg zum authentischen Gongspieler. Darüber hinaus veranstalte ich hier im Adelhaus GongWorkshops für Einsteiger und für erfahrene Spieler, GongNächte, Schnuppertage, Wohnzimmerkonzerte u.v.a.m.
Auch das Adelhaus sortiert sich neu, es empfängt wieder Gruppen, die hier in der Ruhe der Natur eigene Workshops anbieten. Oft bereichere ich diese externen Workshops mit meinen GongKlängen. Ich bin offen für neue Ideen und Kooperationen, die hier im wunderschönen Seminarraum und im großzügigen Garten eine neuen Platz finden können.

 

Von wem oder was lässt du dich in deiner Arbeit und auch im Leben inspirieren? Wer sind deine Lehrer, und welche Orte haben dich geprägt?

Alles, was mir in meinem Leben begegnet ist, hat mich beeinflusst. Auf meinem Weg mit den Gongs war es u.a. Don Conreaux, der mir wertvolle Impulse gegeben hat. Von Ihm habe ich viel über Gongs gelernt, zunächst als Schüler und dann als Workshopleiter in den fünf Jahren, in denen wir gemeinsame GongMasterTrainings im Adelhaus unterrichtet haben. Ich habe daraus meine ganz eigene Art und meinen persönlichen Umgang mit der Kraft der Gongs und Ihre Einsatzmöglichkeiten entwickeln können.
Im Augenblick beschäftige ich mich intensiv mit den Lehren von Grigori Graboboi von der Rettung und Harmonischen Entwicklung.

 

Gibt es eine Spieltechnik, die das Erlebnis mit dem Gong besonders vertiefen kann?

Es geht darum, die eigene Intuition zu finden, zu fördern und zu lernen ihr zu vertrauen. Meines Erachtens dient eine Spieltechnik, höchstens als Roter Faden, als Anhaltspunkt, wie ich mich den Gongs nähern kann. Das Er-Leben, so beschreibt es schon das Wort selbst, ist nicht mit einer Technik zu erfassen. Tiefe muss gelebt, muss geatmet werden. Für die Bewusstwerdung, dass der Gongklang uns auf Zellebene erreichen kann, braucht es ein offenes Herz, ein freundliches an die Instrumente Herangeführt werden, eine Atmospäre der Freude und Ermutigung. Es ist gut mit einem zugewanden Menschen, der Erfahrung hat, und einen Teilhaben lässt, an dem was Klangentfaltung unterstützt und dem was es womöglich einschränkt oder gar verhindert. Und ganz zuletzt braucht es vielleicht ein wenig Technik, oder auch nicht.

 

Was ist dir persönlich im Leben wichtig?

Was mich im Leben immer interessiert und getrieben hat ist Wahrheit. In allen Bereichen ist Wahreit, sofern sie überhaupt noch anwesend ist, gut versteckt. Mir ist das Fragewort „warum?“ und die Einsichten, die daraus entstehen ein wichtiger Wegweiser weg von Ablenkungen, Geschrei, Trends und Modeströmen gewesen. Wahrheit, soweit ich mich ihr genährt habe, habe ich immer abseits der breiten Wege gefunden. Dort werde ich daher auch weiter gehen.

 

Welche Rolle spielt die Natur für dich?

Die Natur ist die umfassende Ausdrucksform dieses Planeten. Wir Menschen sind Teil der Natur, dort wo sie zu finden ist, kann ich mich wieder anbinden an die Kraft und Ordnung der Schöpfung. Ich lebe in der Prignitz, hier gibt es Wälder, Wiesen und wenig Menschen. Ich würde sagen, es gibt hier relativ viel Natur und im Vergleich zum Leben in der Stadt, bin ich hier nicht dem unaufhörlichen Informationsinput ausgesetzt. Insofern ist es leichter Geist und Körper friedlicher zu halten. Tägliche Spaziergänge, die hier gleich am Haus beginnen, sind wichtig für mich.
In meinem Workshop GONGS & RITUALE spielen wir zum Beispiel die Instrumente in der Natur, im großen Garten im Adelhaus und erfahren die wohltuende Wirkung des Zusammenspiels von Gongklängen, Vogelgezwitzscher, Instektensummen und dem Wind auf der Haut. Das sind Erfahrungsmomente, in denen man nichts anderes mehr braucht. Das ist es wenn nichts mehr fehlt.

 

Was möchtest du der nächsten Generation an Gong-Spielern und -Spielerinnen mitgeben?

GongSpielen ist ein Erfahrungsfeld, das mit dem Tun und mit der Zeit seine Tiefe entwickelt und unser Bewusstsein prägt. Dieses Sich-Einlassen bereichert das Leben auf eine Weise, die kaum in Worte gefasst werden kann. Es ist ein Berührt sein und Wahrheit erahnen und darin den individuellen, sich ändernden eigenen Ausdruck finden. In einer derart entwickeltend Souveränität können wertvolle Klangräume angeboten werden. Für zügigen Kommerz ist Gongklang nicht geeignet.

 

Vor einiger Zeit habe auch ich ein Training mit dir machen dürfen. Dabei ist mir vor allem aufgefallen, dass du kreative Ansätze anwendest, die in Richtung Selbstentfaltung und Selbsterfahrung mit dem Gong und dem Leben gehen. Wir haben gemeinsam gesungen, gespielt und den Gong wirklich therapeutisch zur Arbeit mit Glaubenssätzen eingesetzt. Kannst du deine Arbeit ein wenig beschreiben?

In meinen GongTrainings und GongWorkshops lasse ich mich von dem jeweiligen Moment leiten. Die Menschen, die zu mir kommen, sind unterschiedlich und bringen unterschiedliche Erfahrungen mit. Dort eröffnen wir das Feld des Klangs. Ich teile meine tiefe Freude am Gongsspiel und zeige viele Möglichkeiten auf, sich selbst im GongKlang zu erforschen und seine eigenen Möglichkeiten auszudehnen. Sich selbst Ausdruck zu gewähren im Klang, in der Stimme und in der Bewegung des eigenen Körpers geschied dabei ganz natürlich. Wir sind im schöpferischen Sein, dort wo menschliches Leben vital erlebt wird. Wir spielen Gongs und entfalten fast nebenbei unsere eigene Persönlichkeit. In diesem Sinne ist meine Arbeit therapeutisch ohne einen therapeutischen Anspruch zu erheben. Es ist ein Schöpferisches Sein und es ist leicht.

 

Mein Seminarhaus für Klang & Lebensfreude.
Hier finden meine GongWorkshops und -Trainings statt

www.adelhaus.de

Mein GongShop online & Showroom im Seminarhaus Adelhaus

www.gongcenter-berlin.de

 

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